Über einige Monate hinweg haben wir Ihre Meinungen zu unseren Bestsellern gesammelt. In der Dietrich-Bonhoeffer- und Heinrich-Schulz-Bibliothek wurden fleißig Kritiken auf unseren Feedback-Karten hinterlassen. Besonders gut kamen Haruki Murakamis neue Bestseller „Die Ermordung des Commendatore“ Band 1 und 2 an. Sie bekammen insgesamt vier „sehr gute“ und eine „phänomenale“ Bewertung. Zu Band 1 wurde geschrieben: „Ein typischer Murakami – abstrakt und doch präzise; ich bin sehr gespannt wie es weitergeht.“ und „Wunderbare Details von Personen, Räumlichkeiten und Gegenständen; tiefe Einblicke in die Psyche des Künstlers bei der Werkentstehung. Bei anhaltender Spannung und großer Freude auf Teil 2 – restlos begeistert!“ Band 2 wurde folgendermaßen rezensiert: „Wieder ein rundum gelungenes Werk. Tiefsinnig, spannend und ich habe es mit großer Lust gelesen. […]
Rezensionen
In Martin Suters Roman „Elefant“ geht es um gescheiterte und scheiternde Existenzen, Ambitionen, Gentechnik und einen rosa leuchtenden Minielefanten. Schoch, ein Obdachloser in Zürich, sieht eines Nachts eben diesen Elefanten und tut dies zunächst als alkoholinduzierte Halluzination ab. Als der kleine Elefant allerdings immer wieder auftaucht, beginnt er seinen Augen zu trauen und fängt an, sich um das Tier zu kümmern. Allerdings hat nicht nur er Interesse an dem besonderen Wesen. Ebenfalls Akteure der Geschichte sind ein Zirkusdirektor, dessen Zirkus langsam den alten Glanz verliert, ein skrupelloser Forscher und zwei Tierärzt*innen mit den Herzen am richtigen Fleck. Die Geschichte wird aus den verschiedenen Perspektiven und parallel auf verschiedenen Zeitebenen erzählt. Die Charaktere sind gut gezeichnet und schnell sind die Sympathien […]
Der Film “Findet Dorie“ ist der Nachfolger von “Findet Nemo“. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der sympathische und vergessliche Paletten-Doktorfisch Dorie. Durch einen Zufall erinnert sich Dorie an ihre Eltern und ihre Kindheit, woraufhin sie alles daran setzt, ihre Eltern wiederzufinden. Ich finde der Film hat Charme. Dorie war schon in “Findet Nemo“ ein wichtiger Charakter. Sie ist ein Kinderliebling und schließt schnell neue Freundschaften. Besonders als kleines Kind wird sie mit ihren großen Augen so unglaublich niedlich dargestellt, dass man lächeln muss, sobald sie zu sehen ist. Dorie verkörpert Witz und Humor, gleichzeitig aber auch Verständnis und Fürsorge. Sie macht Vieles auf ihre eigene Art und Weise. Diese ist vielleicht nicht immer für alle nachvollziehbar, aber Dorie ist dabei […]
Das Buch “Eins“ von Sarah Crossan hat mich sehr berührt. Es handelt von zwei Schwestern, die ab der Hüfte zusammengewachsen sind. Sie sind siamesische Zwillinge und teilen ein gemeinsames Leben. Wenn man sich mit diesem Thema noch nie zuvor auseinandergesetzt hat, ist es wahrscheinlich unvorstellbar, was es bedeutet, nicht immer das tun zu können, was man eigentlich am liebsten tun möchte. Die Autorin hat sich, wie man im Nachwort lesen kann, im Vorfeld lange mit dem Thema befasst, um darüber schreiben zu können, da man über eine so ernste Materie nicht einfach so eine Geschichte schreiben sollte. Als siamesischer Zwilling ist man nicht nur für sich selbst verantwortlich, sondern auch für einen anderen Menschen. Auch die beiden Hauptprotagonistinnen Tippi und […]
Mitreißend schreibt Robert Wringham, englischer Autor und Stand-up-Comedian, über seine Unzufriedenheit mit der Arbeitswelt, in der wir leben und seine Versuche, einen Ausweg daraus zu finden; sich zu „entfesseln“. Sein großes Vorbild ist Houdini, der einst weltberühmte Entfesselungskünstler. Der Autor legt dar, in welcher Falle viele Menschen in der westlichen Zivilisation heutzutage gefangen sind: Ein Teufelskreis aus Arbeit und Konsum, aus dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. Doch damit gibt sich Wringham nicht zufrieden. Das Leben muss mehr bereithalten als 40 Jahre Lohnarbeit, das Warten auf Wochenenden, Urlaub, Rente und alle zwei Jahre ein neues Auto! Das Buch ist dreigeteilt: Zuerst beschreibt der Autor die heutigen Umstände und wie es dazu gekommen ist. Im zweiten Teil geht es um Alternativen […]
Sieben Nächte – Sieben Sünden. Ein Mann am Ende seiner Zwanziger glaubt, damit einen Weg aus der Normalität zu finden, die ein geregeltes Leben fern der 30 verspricht. Einmal möchte er sich auflehnen, rebellieren, anders sein und vor allem Emotionen spüren. „Sehnt ihr euch nicht manchmal nach wilderem Denken? Nach Ideen ohne feste Ordnung, Utopien ohne berechenbaren Sinn?“, fragt er die Leser. Ich möchte jedes Mal antworten: Ja! Muss ich dafür alle Sünden begehen? Der Ich-Erzähler glaubt an dieses Experiment und lässt sich von einem Unbekannten zu Orten führen, an denen er ebendiese ausleben kann: Hochmut, Völlerei, Faulheit, Habgier, Neid, Wollust und Jähzorn. In sieben Nächten soll er diese Sünden begehen und am Morgen nach jeder Nacht darüber berichten. Seine […]
Der deutsche Journalist und Buchautor Jan Weiler beschreibt in „Das Pubertier“ das Heranwachsen seiner Tochter zur Erwachsenen. Dabei setzt er sich mit allen möglichen Problemen auseinander, die im normalen Alltag eines Teenagers anfallen. Neben seiner Tätigkeit als Autor führt er Analysen zum Verhalten des „gemeinen Pubertiers“ durch. Jan Weiler schreibt mit Witz und Charme. Seine Texte sind sehr sympathisch. „Das Pubertier“ ist wirklich ein absolutes Muss. Wer einen Band gelesen hat, möchte auch unbedingt die weiteren lesen. Jan Weilers Texte zeugen von einer sehr hohen sprachlichen Kompetenz. Ich würde allerdings empfehlen, sich „Das Pubertier“ als Hörbuch anzuhören, da Jan Weiler selbst der Sprecher ist und seine eigene Würze einbringt, die den Text noch humorvoller beim Zuhörer ankommen lässt. Liest man […]
Ein Roman mit stark autobiographischen Zügen. Erzählt wird eine Kindheit in der Nachkriegszeit in Köln. Der Ich-Erzähler spricht zunächst nicht, da seine Mutter aufgrund schrecklicher Ereignisse verstummt ist. Er findet vielmehr eine Ausdrucksmöglichkeit über das Klavierspiel, lernt später mühsam mit Hilfe seines Vaters das Sprechen wieder und emanzipiert sich Stück für Stück von seiner Familie. Plastisch und atmosphärisch dicht wird der Schauplatz Köln in den fünfziger Jahren gemalt, wobei sich die Welt des Ich-Erzählers meist auf die elterliche Wohnung und die unmittelbare Umgebung beschränkt. Aus dieser engen Welt reißt ihn zunächst das Erlernen des Klavierspiels. Die Schilderungen wie ihm die Musik und das Klavierspiel eine neue Welt eröffnen, ihm eine Ausdrucksmöglichkeit geben und ihn vor geistiger Verarmung bewahren, sind sehr […]
Holen Sie sich hier Inspiration und Entscheidungshilfen für Ihren nächsten Ausflug in die Welt der Literatur, des Films oder der Musik. In regelmäßigen Abständen werden auf dieser Webseite Rezensionen zu verschiedenen Medien erscheinen. Von A bis Z, von Spannung bis Romanze, vom Hörbuch bis DVD kann alles dabei sein. Zunächst wird es sich um Medienempfehlungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtbibliothek Charlottenburg-Wilmersdorf handeln. Gerne können aber auch SIE eigene Rezensionen einreichen, die durch eine Redaktion gegengelesen und wenn möglich veröffentlicht werden. Sie können selbst entscheiden welche Medien Sie rezensieren und ob Ihr Name unter dem Text erscheinen soll oder nicht. Die E-Mail-Adresse, an die Sie Ihre Rezensionen senden können lautet: rezension@stadtbibliothek-charlottenburg-wilmersdorf.de Viel Spaß beim Lesen und Rezensieren!