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5 Schreibspiele für Zuhause

Kind beim Schreiben

Um Langeweile – bei Groß und Klein – auch in der zweiten Woche der Osterferien vorzubeugen, hat eine unserer Auszubildenden hier für Sie ein paar Tipps für kreatives Schreiben zusammengefasst. Diese fünf einfachen, einfallsreichen und interessanten Schreibspiele fördern das Sprachverständnis, die Ausdrucksfähigkeit und Kreativität und festigen das Sprachgefühl.
Lassen Sie Ihre Fantasie (oder die Ihrer Kinder) ein Gedankenfeuerwerk sprühen und lernen Sie ganz nebenbei neue Fähigkeiten an sich kennen.

1.     Fortsetzungsgeschichten

Fortsetzungsgeschichten schreiben ist ganz einfach und bringt sehr viel Spaß. Am besten lassen sie sich in Gruppen schreiben.

Das Schreibspiel kann in verschiedenen Varianten gespielt werden:

1.)    Jede*r Mitschreibende schreibt einen Satz auf ein Blatt und gibt das Blatt an den/die Nachbar*in weiter. Diese*r schreibt einen Satz dazu, der seiner/ihrer Meinung nach gut zur Geschichte passen könnte, faltet das Blatt so, dass man nur seinen/ihren Satz sieht und gibt es weiter. So wird das fortgeführt, bis alle einen Satz (oder eine andere vorher festgelegte Anzahl an Sätzen) geschrieben haben. Am Ende kommen dabei oft die lustigsten Geschichten heraus.

2.)    Ein*e Mitspieler*in schreibt so lange bis ihm nichts mehr einfällt (oder auch unter Zeitvorgabe) an einem Text. Danach ist der/die Nächste an der Reihe. Die Handlung der Geschichte muss nach gleicher Vorgabe weitergeführt werden. Das Ende kann selbst definiert werden.

2.     Drabbles

Drabbles sind Kürzestgeschichten. Diese bestehen in der Regel aus maximal 100 Worten.
Am Anfang kann aber auch eine Vorgabe von mehr Wörtern gegeben sein, da es nicht einfach ist, aus nur 100 Wörtern eine Geschichte zu entwickeln. Wenn man im Verlauf des Spiels immer erfahrener wird, kann die Wortanzahl immer weiter gedrosselt werden, bis man bei 100 Wörtern angelangt ist.

Drabbles sind eine schöne Übung und Möglichkeit zu lernen, sich beim Schreiben von Geschichten auch mal kurz zu fassen. Gerade für Schreibwettbewerbe, bei denen eine Maximalwortanzahl vorgegeben ist, kann dieses Spiel eine gute Vorbereitung sein.

3.     Copycat

Bei diesem Schreibspiel ist etwas erlaubt, was sonst selten erlaubt ist: Abschreiben.
Es werden wenige Sätze oder einzelne Phrasen aus einem Buch abgeschrieben und in eine eigene Geschichte übernommen. Es gibt verschiedene Varianten zur Durchführung:

1.)    Es wird ein Satz oder eine Phrase aus einem Buch herausgesucht und irgendwo im eigenen Text eingebaut. Dabei ist es egal an welcher Stelle. Der Satz muss nur in den Text passen.
– Die einfachste Variante.

2.)    Es wird ebenfalls nur ein Satz oder eine Phrase aus einem Buch verwendet. Wichtig ist aber, dass diese an den Anfang gestellt werden. Die restliche Geschichte baut darauf auf.
– Etwas erhöhter Schwierigkeitsgrad.

3.)    Es werden mehrere Sätze oder Phrasen aus einem oder auch mehreren Büchern verwendet. Sie werden irgendwo in die eigene Geschichte eingebaut. Möglichst alle ausgewählten Sätze müssen zum Einsatz kommen, dürfen sich nicht doppeln und müssen im Text trotzdem Sinn ergeben.
– Die schwerste Variante des Spiels.

Das ist ein Spaß für alle, die sich gern selbst herausfordern und viel Zeit haben.

4.     Fanfiction

Jeder der schon mal einen Prominenten als Vorbild hatte, kann sich vielleicht etwas darunter vorstellen. Man denkt sich z.B. zu einem berühmten Sänger, einer Serie, seinem Lieblingsbuch oder -film seine eigene Geschichte aus – deswegen „Fanfiction“: eine fiktionale Geschichte eines Fans.

Dabei sind der Handlung keine Grenzen gesetzt und auch die Länge der Geschichte spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass man weiß, wovon man schreibt. Man sollte in etwa wissen, wie ein Sänger drauf ist oder wovon eine Serie handelt. Das bedeutet natürlich nicht, dass sich die Protagonist*innen nicht auch völlig anders als sonst verhalten können. Es sollte aber noch erkennbar sein, um wen es sich in der Fanfiction handelt oder welche Fernsehserie dargestellt wird.

Auf (unter anderem) dieser Internetseite lassen sich Fanfictions finden, die andere geschrieben haben: https://www.fanfiktion.de/.

5.     Bildliche Inspiration

Bilder bieten einen sehr guten Ausgangspunkt zum Schreiben von Geschichten. Nicht umsonst heißt es „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.“
Das Vorgehen: Bild aussuchen, Fantasie anregen lassen, eigene Geschichte schreiben.
Es gibt vielfältige Quellen für Bilder. Zurzeit gut verfügbar sind Bilder aus dem Internet oder auch Vorderseiten von Postkarten. Wer ganz sicher gehen möchte, findet frei nutzbare Bilder online zum Beispiel hier: https://pixabay.com/ oder hier: https://commons.wikimedia.org/wiki/Main_Page.

Helfen tut dies jedem, dem eine Idee für eine gute Story fehlt, aber auch wenn der Schreibfluss mal stockt. Eine weitere Möglichkeit bietet das Verknüpfen von verschiedenen Bildern zu einer Geschichte.

 

Die Idee für diesen Artikel entstand in der Arbeit für Schreibende Schüler e.V.: https://schreibende-schueler.de/.

 

Quellen und weiterführende Links:
Kreative Schreibspiele: https://www.skriving.de/wordpress/64/
Schreibspiele – Zeichenspiele: https://www.praxis-jugendarbeit.de/spielesammlung/sp-zeichen-schreibspiele.html