Liebe Leser*innen,
ich freue mich mal wieder hier zu schreiben. Den Staub meiner Tastatur habe ich nach diesem Text hier mit Sicherheit abgeklopft, denn heute schreibe ich über meine letzten Praktika in der Ausbildung.
„Moment, hast du nicht schon einen Beitrag über dein Praktikum gemacht?“ – Ja! Aufmerksame Leser*innen wissen, dass ich schon im Archiv des Stadtgeschichtlichen Museums Spandau war. Nachzulesen hier!
Heute geht es um eine Vorstellung von zwei anderen Praktikumsbetrieben. Ich durfte in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam (SLB) praktizieren und zusätzlich erhielt ich Arbeitseinblicke des Deutsches Zentrum für Altersfragen (DZA).
Wie fange ich das jetzt an… am besten mit einer Gegenüberstellung, also mit dem, was mir im direkten Vergleich zu meiner Stammbibliothek auffällt.
In der Regel arbeite ich in der Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek mit etwa zehn Personen an einem normalen Arbeitstag zusammen. In der SLB traf ich täglich um die 25 Personen. Hier geht es zu wie in einer Hauptzentrale (vielleicht, weil es eben auch eine ist). Viele Personen trifft man hier, weil die Tür zum Büro offensteht oder man sich im Pausenraum eine Sitznische teilen möchte. Eingespielte Teams sind vorhanden, aber eben feingliedrig. Öffentlichkeitsarbeit, Medienpädagogik, Landesbibliothek – um nur ein paar zu nennen.
Das genaue Gegenteil von großen Teams habe ich im DZA kennengelernt. Drei Personen sind hier in der Bibliothek aktuell das Maximum (ähnlich zu Stadtteilbibliotheken). Dabei sitzt man sich in den großen Büros zwar nicht „auf den Füßen“, aber eine gewisse Freude an Kontakt mit Kolleg*innen sollte man hier schon haben. Das DZA hat außerdem forschende, beratende und verwaltende Fachbereiche. Hier arbeitet die Bibliothek diesen Bereichen zu, nicht umgekehrt.
Was gab es noch so… die Aufgabengebiete. Ja, ich wollte doch schließlich auch etwas zu tun haben, während ich fern meiner gewöhnlichen Arbeitsstelle war.
Beide Bibliotheken brachten mir ihre Aufstellsystematik näher, indem ich Medien einstellte. So hatte ich einen niedrigschwelligen Einstieg, beide Systematiken (Klassifikation für Allgemeinbibliotheken der SLB und eigens kreierte DZA Aufstellung) kennenzulernen. Zudem setzte ich mich so mit dem Bestand auseinander.
In der SLB hatte ich die Möglichkeit, am „Serviceplatz“ zu sitzen. Hier war der Extraplatz für Anmeldegespräche zu haben (bei der Menge an täglichen Neuanmeldungen verständlich). Kleine Hilfestellungen und besagte Anmeldungen werden hier von FaMIs getätigt. An der Information finden Medienrecherchen, Themenhilfe oder Unterstützung sonstiger Art statt.
Die Kolleginnen im DZA sind vor allem für Anfragen der Bibliotheksnutzung und gerontologischer Literaturbeschaffung geschult. Da hier ausschließlich ein Präsenzbestand gehalten wird, sind Anmeldungen von externen Besuchern auch zügig durchgeführt – hier gibt es allerdings keine hübsche Bibliothekskarte.
Warum haben es mir beide Standorte angetan? Unterschiedliche Bibliothekstypen kennenzulernen, ist ein Teil der Berufsausbildung. Was in diesen tagtäglich getan wird, lernt man nur in Praktika.
In den Standorten bewiesen mir die Bibliotheken, dass man nicht nur auf einen Kiez/Stadtteil beschränkt sein muss, sondern als Anlaufstelle einer ganzen Stadt oder gar des ganzen Landes fungieren kann.
Gesetzliche Auflagen von Pflichtexemplaren und Bibliografien finde ich nicht wirklich spannend, sie sind aber ein wirklich wichtiger Teil in der Bibliotheksarbeit und auch vom Arbeitsaufwand her nicht zu unterschätzen.
Zuletzt merkte ich an beiden, wie wichtig Kooperation und Vernetzung ist.
Die SLB Potsdam gehört zum „Bildungsforum“, welches die Volkshochschule und die „Wissenschaftsetage“ verbindet. Dadurch entsteht ein breiteres Netz für ihre Nutzer*innen, unter anderem erkennbar in Sprachkursen der Volkshochschule, welche die Bibliotheksräumlichkeiten nutzt.
Im DZA lernte ich Austauschrunden wie den „Arbeitskreis-OnePersonLibrary“ kennen oder den Fachkreis „Sozialwissenschaftliche Bibliotheken“, hier vernetzen sich die Bibliotheken gerne zum regen Austausch miteinander.
Ein Fazit möchte ich eigentlich nicht führen, weil mir beide Standorte viel beibringen konnten. Ich finde, dass die Identifikation zur Bibliothek und der Zusammenhalt des Teams im DZA mir leichter fiel.
Besucht gerne beide Standorte einmal, es lohnt sich definitiv.
Stadt- und Landesbibliothek Potsdam
Deutsches Zentrum für Altersfragen
Addendum: Das war er nun, mein wohl erstmal letzter Beitrag auf dem Azubiblog, denn heute ist mein letzter Arbeitstag vor der mündlichen Abschlussprüfung. Ich bedanke mich für die Lesenden, dass euch meine Beiträge interessierten und hiermit wünsche ich allen noch eine schöne Zeit. Wer weiß? Vielleicht sehen wir uns ja zukünftig in der Adolf-Reichwein-Bibliothek oder der Stadtteilbibliothek Halemweg 🙂