Mein Name ist Marisa Kopf und ich befinde mich im 1. Ausbildungsjahr zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (FaMI), Fachrichtung Bibliothek.
Geboren und aufgewachsen in der Stadt der Selbstverwirklichung und Metropole des pulsierenden Kulturwahnsinns, habe ich mein Abitur im Jahr 2021 absolviert.
Um Dir zu erklären, weshalb ich mich für eine Ausbildung zur FaMI entschieden habe, lohnt es sich, eine knappe Exkursion in die Vergangenheit zu machen.
Meine frühen Kindheitserinnerungen stammen aus ersten Notierungen, die ich in meinen jungen Jahren in Notizbüchern verfasst habe. Eine altbewährte Tradition (wenn man mich heute fragen würde). Auf das Niederschreiben meiner kurzlebigen Gedanken, folgten die ersten Kurzgeschichten, die ich heimlich auf dem Schreibprogramm LibreOffice schrieb, während mir meine Lehrerin die, für mich weniger interessanten, Bereiche der Naturwissenschaft näherbringen wollte. Rückblickend lässt sich also sagen, dass die fünfte Schulstunde an einem Mittwochnachmittag in der Grundschule, den ersten Funken meiner Liebe zum Schreiben und Lesen entfacht hat. Ich nehme mir heraus zu sagen, während Wolfgang Amadeus Mozart im zarten Alter von 5 Jahren, die ersten Schriftstücke verfasste und seine ersten öffentlichen Auftritte hatte, lernte ich das Instrument der tausend Worte zu spielen – die Schreibmaschine oder um es doch salopp zu halten: die Schreibprogramme.
Durch das große Interesse an Büchern habe ich den überwiegenden Teil meines Lebens mit dem Lesen verbracht. Ja! Während meiner Zeit in der Grund- und Oberschule und meiner umfassenden Qualifikationsphase im Abitur, konnte ich meine Bücher nicht zur Seite legen. Böse Zungen würden sagen, dass ich bei etwaig wichtigeren Themen während meiner Schulzeit doch hätte aufpassen müssen. Doch mir hängt der Leumund nach, ich wäre in der Lage einen Kopfstand auszuführen und dabei das Alphabet rückwärts aufzusagen, wer bin ich, um zu streiten? Heißt: MEHRFACHAUFGABENPERFORMANZ – Großgeschrieben um auch ausdrücklich auf das Substantiv hinzuweisen – wurde mir angeboren.
Stichwort: Bibliotheken. Meine heimische Bibliothek vorweg, zolle ich den öffentlichen Bibliotheken meinen vollsten Respekt und wage einen ritterlichen Kniefall.
Bibliotheken sind für mich weit mehr als nur Orte des Bücherstöberns. Sie sind meine Oasen des Rückzugs und der kreativen Entfaltung. Schon in jungen Jahren hatte ich das Glück, durch meine regelmäßigen Besuche der lokalen Kiezbibliothek, erste faszinierende Einblicke in die Medienwelt zu erlangen. Die vielfältigen Medien öffneten mit Türen zu neuen Welten und Ideen.
Doch das Besondere an Bibliotheken sind nicht nur die Medien, sondern auch die Menschen, denen wir dort begegnen. Während meiner Aufenthalte in den Bibliotheken habe ich Freundschaften geschlossen, die bis heute einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Gemeinsam teilten wir unsere Begeisterung für das Lesen und Entdecken, tauschten Empfehlungen aus und verbrachten Stunden in angeregten Gesprächen.
Ich kann also sagen, an dem Ort meine Ausbildung zu absolvieren, der mir als Kind schon immer Wohlgefallen bereitete, fühlt sich wie ein Traum an, der in Erfüllung geht. Ich bin entschlossen, mein Bestes zu geben und dazu beizutragen, dass auch andere die Faszination und den Wert von Bibliotheken entdecken können.
Schon gewusst? Neben den vielfältigen Angeboten vor Ort, haben Bibliotheksnutzer*innen die Möglichkeit, auf eine Vielzahl von digitalen Angeboten des VÖBBs zuzugreifen – Bibliotheken sind und bleiben zeitgemäß, von eingestaubten Büchern ist längst nicht mehr die Rede. Jau, wat sachste jetzt?
Nun, dieser Blogeintrag soll ja nicht zur nächsten Manuskriptvorlage eines künftigen Blockbusters werden! Ich bin erfreut und geschmeichelt, in so großartiger Gesellschaft von Leser*innen zu sein und freue mich darauf, viele begeisterte Bibliotheksbesucher*innen in der Dietrich-Bonhoeffer-Bibliothek in Charlottenburg-Wilmersdorf anzutreffen! ☺
Kurzer Steckbrief
Name: Marisa Martina Kopf
Ausbildungsjahr: 1
Lieblingsbücher: „Das Lied von Eis und Feuer“ (George R. R. Martin), „Die Nebel von Avalon“ (Marion Zimmer-Bradley), „Der große Wüstenplanet-Zyklus“ (Frank Herbert), die phantastische Horrorliteratur von H.P. Lovecraft und „Die Waringham-Saga“ (Rebecca Gablé)
Lieblingsfilme: „Dune“ (sowohl von Denise Villeneuve als auch die opulente Verfilmung von 1984, die sich an den Kinokassen als Flop entpuppte), „Die Zeitmaschine“ (Simon Wells), „Der erste Ritter“ (Jerry Zucker) „Ame und Yuki – Die Wolfskinder (Mamoru Hosoda), „Maquia“ (Mari Okada) und alle Filme die von Makato Shinkai produziert wurden!
Lieblingsserien: „Jujutsu Kaisen“, „Violet Evergarden“, „Jojo’s Bizzare Adventure“, „Das Büro“